Berufsspezial

Mit Geld Geld verdienen

In unserer globalen Wirtschaft wechseln jeden Tag riesige Geldmengen das Bankkonto. Kaufpreise, Zinsen, Prämien, Anlagen, Währungen – sie alle steigen oder fallen im komplizierten Zusammenspiel finanzieller, gesellschaftlicher und politischer Faktoren. Beruflich ist die Beschäftigung mit Geld ziemlich lukrativ. Eine große Menge an Fachleuten ist nötig, damit Transaktionen oder Investitionen gelingen. Die Bezahlung im Finanz- und Versicherungssektor ist sehr gut, die Aufgaben sind vielfältig. Eins ist allen Berufsfeldern gemeinsam: Interessenten sollten Freude daran haben, mathematische Fertigkeiten in konkreten Fragestellungen anzuwenden. Hier stellen wir Ihnen zwei Finanz-Berufsbilder vor, die Ihre Schüler*innen ansprechen könnten.





Ausbildungsberuf für serviceorientierte Analyst*innen: Bankkauffrau und Bankkaufmann

Analytiker*innen mit Kommunikationstalent – so lassen sich gute Bankkaufleute wohl am besten charakterisieren. Sie beraten ihre Kund*innen auf Augenhöhe und verstehen ihre Anliegen, ganz gleich, ob es um das erste Girokonto geht oder um die Finanzierung eines Eigenheims. Sie übernehmen die Pflege der Konten, verwalten Wertpapiere und erstellen Finanzierungskonzepte. Neben fachlichen Kenntnissen ist Beratungskompetenz gefragt. Angefangen bei Geldanlagen und Finanzierungen über Versicherungen und bis hin zur Altersvorsorge lernen Auszubildende während der zwei- bis dreijährigen Ausbildung die Kerngeschäfte des Bankwesens kennen und trainieren simultan ihre Beratungs- und Verkaufsfähigkeiten.
Interessierte sollten mindestens über einen guten Realschulabschluss oder ein Abitur verfügen, außerdem sollten sie ein Faible für wirtschaftliche Zusammenhänge haben, Spaß am Umgang mit Zahlen und Finanzthemen sowie eine hohe Kommunikationsfähigkeit mitbringen. Wer nach der Ausbildung noch höher hinaus will, kann zwischen zahlreichen Fort- und Weiterbildungsangeboten wählen und zum Beispiel einen Karriereweg in der Finanzberatung oder an der Börse einschlagen.



Profis für Risiken und wertvolle Entscheidungen: Wirtschafts-, Finanz- und Versicherungsmathematiker*innen

Es gibt verschiedene Studiengänge, in denen mathematische und wirtschaftliche Kenntnisse zusammenfließen. Neben verschiedenen Bachelor- und Masterstudiengängen in Wirtschafts-, Finanz- oder Versicherungsmathematik bietet zum Beispiel die Hochschule Koblenz im Masterstudiengang „Applied Mathematics“ eine Spezialisierung im Profil „Aktuar- und Finanzmathematik“ an. Und an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Friedberg etwa können Mathematiker*innen nach dem Bachelor das Masterstudium „Mathematik für Finanzen, Versicherungen und Management“ wählen. Wer schon genau weiß, in welche Branche es nach dem Studium gehen soll – zum Beispiel in eine Versicherung oder in die Vermögensberatung –, sollte die Studiengänge genau vergleichen. Gemeinsam ist den meisten Bildungsgängen ein Schwerpunkt auf Stochastik, Statistik und Optimierung, darüber hinaus gibt es weitere mathematische sowie unterschiedlich umfangreiche wirtschaftswissenschaftliche Inhalte. Wer noch nicht sicher ist, in welche Richtung es beruflich gehen soll, kann auch mit einem allgemeinen Mathematikstudium starten und später durch die Wahl der Lehrveranstaltungen einen Schwerpunkt setzen.

Nach dem Studium haben Finanz- und Versicherungsmathematiker*innen beste Berufsaussichten – der Bedarf am Arbeitsmarkt ist groß. Mehr über die vielfältigen Aufgabengebiete erzählt Prof. Dr. Angelika May, Versicherungsmathematikerin an der Universität Oldenburg, im Interview mit Lehrerspezial.


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